Imkerei

Der Weg als Ziel…

Unsere Betriebsweise

Bereits mit der Gründung der Imkerei Hammerbusch 2006 war es unser Ziel, einen ökologischen Betrieb aufzubauen, welcher die Integrität des Bienenvolks bewahrt und seine Unversehrtheit über den Ertrag stellt. Seit 2010 sind wir Mitglied bei Bioland.
Derzeit haben wir etwa 100 Völker. Sie leben in Bienenkisten (Beuten), deren große Waben es der Königin ermöglichen, im Brutraum ein zusammenhängendes Brutnest anzulegen, wie sie es auch in der Natur machen würden. Um die Brut herum lagern die Bienen Honig und Pollen ein, so dass das Volk während Trachtlücken und Regenperioden bestens versorgt ist. Der Honig, den wir ernten, entsteht in den darüber liegenden Honigräumen. Hier bauen unsere Bienen die Waben überwiegend selbst, so dass der Honig immer auf Waben aus Neuwachs eingelagert wird. Zwischen dem Brutraum und den Honigräumen befindet sich ein Absperrgitter, das nur die Arbeitsbienen passieren können, nicht aber die größere Königin oder die Drohnen. So ist sichergestellt, dass die Honigwaben nur Honig und keine Brut enthalten.
Wir ernten unseren Honig ausschließlich von unbebrüteten Waben. Diese werden nach der Entnahme ohne Erwärmung geschleudert. Der frische Honig wird nach dem Schleudern gesiebt, um Wachspartikel herauszufiltern. Anschließend ruht der Honig bis zum Einsetzen der Kristallisation. Dann rühren wir den Honig, bis die gewünschte cremige Konsistenz erreicht ist.

Desweiteren arbeiten wir Bioland-Imker mit einem eigenen Wachskreislauf. Brutwaben entfernen wir nach etwa drei Jahren dauerhaft, da viele der durch die Industrie und Landwirtschaft frei gesetzten Schadstoffe an Fette bindungsfähig sind. So vermeiden wir die Anreicherung sogenannter „Umweltgifte“ (die Bezeichnung „Menschengifte“ wäre treffender) in den Bienenvölkern. Die Altwaben ersetzen wir durch Waben aus neuem Wachs. Zugelassen sind nach den Richtlinien unseres Anbauverbandes nur das Entdeckelungswachs, welches wir bei der Honigernte gewinnen, oder Wachs aus unbebrüteten Selbstbauwaben, z.B. aus dem Honigraum. Das alte, bebrütete Wachs wird beispielsweise in der Kerzenherstellung „verbraucht“.

Jedes Bienenvolk hat seinen eigenen „Charakter“. Manche sind ausgesprochen friedlich, andere eher wehrhaft und misstrauisch. Mit jeder neuen Königin verändert ein Volk sein Wesen. Wir versuchen mit einer gezielten Nachzucht günstige Verhaltensweisen zu erhalten. Dazu gehören neben dem Honigertrag z.B. das Hygieneverhalten im Bienenstock oder die Bautätigkeit. Unsere Königinnen werden 2-3 Jahre alt und häufig bestimmen die Bienen selbst, wann der Zeitpunkt gekommen ist, eine neue Königin heranzuziehen.
Unsere Völker überwintern zum Teil auf eigenem Honig. Da aber nicht alle Völker jedes Jahr ausreichend Honig einfliegen, füttern wir im Spätsommer mit Biozucker mit Biolandzucker aus Zuckerrüben von deutschen Landwirten auf.

Für die Erhaltung der Bienengesundheit benutzen wir keine chemisch-synthetischen Mittel. Gegen die Varroa-Milbe behandeln wir ausschließlich mit folgenden bei Bioland zugelassenen organischen Säuren: Milchsäure, Ameisensäure, Thymol und Oxalsäure. Außerdem dezimieren wir die Varroa- Milbe durch das Ausschneiden von Drohnenbrut. Diese mechanische Bekämpfung der Milbenpopulation erfolgt maximal bis zur Sommersonnenwende. Dabei entfernen wir nur die Drohnenwaben aus extra dafür eingesetzten Rähmchen, während wir die Drohnenbrut der übrigen Waben schlüpfen lassen.
Wir nutzen Magazinbeuten der Größe „1,5 Deutschnormal“. Sie sind aus Holz, der Anstrich besteht aus wasserverdünnbarer Leinölfarbe. Die Farben sind selbstverständlich durch die Öko-Kontrolle zertifiziert. Sowohl Beuten als auch Fertigwaben aus Plastik kommen bei uns Bioland-Imkern nicht zum Einsatz.

Seit 2011 wird unser Betrieb jährlich durch die unabhängige Kontrollstelle ABCert überprüft. Neben der Kontrolle der Betriebsunterlagen in Form aller Belege, Zertifikate, Buchhaltung und der Dokumentation der Verbrauchsmittel werden stichprobenartig Bienenvölker durchgesehen sowie Honig- und Wachsproben genommen.

Unsere Bienenstandorte

Wir gewinnen unseren Honig hauptsächlich in Schleswig-Holstein, aber auch in angrenzenden Bundesländern. Honigbienen haben einen Flugradius von etwa 5 km und suchen innerhalb dieser Fläche frei nach attraktiven Blüten. Als Bio-Imker können wir über die Wahl des Standortes Einfluss auf die Nektarquelle und damit auf den Honig nehmen.

Die Bienenstöcke stehen zurzeit im Kieler Stadtgebiet in der Nähe des Botanischen Gartens und in gartenreichen Stadtteilen. Hier ernten wir die Honigsorten Früh- und Sommerblüte. Im Kieler Umland befinden sich die Standorte auf verschiedenen Biolandbetrieben, wo wir unter anderem die Sorten Rapsblüte, Kornblume und Frühblüte ernten. Der Lindenhonig kommt hauptsächlich aus Kiel. Den Heidehonig ernten wir in Land Brandenburg nahe der Müritzer Seenplatte, den Buchweizenhonig an der Landesgrenze Schleswig-Holstein zu Mecklenburg-Vorpommern. Die Ernte von Rosskastanienhonig war bisher trotz allem Einsatz nie von Erfolg gekrönt, denn die Bienen entdeckten leider immer doch noch irgendwo ein Rapsfeld.
Die Bienen zeigen uns den Weg und wir lernen jedes Jahr dazu. Unsere Betriebsweise wollen wir den Bedürfnissen der Bienen weitest möglich anpassen, denn:

Der Weg als Ziel!
Foto: H. Retzlaff

 

Foto: H. Retzlaff

 

Foto: H. Retzlaff

 

Foto: S. Paar

 

Foto: L. Schröter

 

Foto: L. Schröter